ULTRAS LAZIO SEKTION DEUTSCHLAND
  Spielberichte
 

Spielbericht Lazio vs Roma Merda 3-0 (06/07) 

Der Bericht stammt von einem OFC-Fan der mit uns zum Römer Derby gefahren ist, vielen dank hierfür an David

Während die Kickers am Sonntag den 1.FC Köln bezwangen und
18.000 Zuschauer für eine wie man mir sagte eindrucksvolle Ku-
lisse sorgten, befand ich mich in Italiens Hauptstadt Rom und
verbrachte die letzten Stunden in gespannter Erwartung vor dem
großen Römer Derby zwischen Lazio und Roma. Zwei Anhänger
der himmelblauen Mannschaft von Lazio hatten uns Karten für
die Curva Nord, den Lazio-Fanblock besorgt, zu einem anständ-
igen Preis von 15 Euro. Bereits 3 und eine halbe Stunde vor Be-
ginn des Derbys befanden wir uns vor dem großen Olympiasta-
dion, in dem 1990 Deutschland Weltmeister geworden war. Es
war bereits dunkel und die Szenerie rund um das Stadion ließ
einem eine Gänsehaut über den Rücken laufen. Carabinieri
hatten rund um das Stadion Stellung bezogen und überall stan-
den kleinere Gruppen von Lazio-Ultras, die wenig redeten und
eine unheilvolle Stille verbreiteten. Das ganze sah aus wie die
Ruhe vor dem Sturm, zumal in letzter Zeit einige bekannte Ge-
sichter aus der Lazio-Fanszene von der Polizei verhaftet wurden.
Ob es dann wirklich zu Krawallen gekommen ist, kann ich nicht
sagen, denn bereits drei Stunden vor Spielbeginn(das Spiel be-
gann um 20.30 Uhr) suchten wir uns einen Platz in der Fankurve.
Das Stadion in Rom ist sehr groß und das weite Runde mit den
himmelblauen Sitzen beeindruckte mich sofort. Trotz Aschenbahn
hatte man aus der Kurve eine gute Sicht auf den Rasen. Genau
gegenüber hatten die Roma-Fans in ihrer "Curva Sud" Stellung
genommen und sobald sie einen Gesang ins weite Rund des
Olympiastadions schicken wollten, ertönte in unserer Kurve ein
verhasstes Pfeiffkonzert, so dass nichts von drüben zu hören war.
so ging das bis zum ende des spiels, also kann ich über gesänge
der Roma wenig sagen. die stimmung und der hass auf den geg-
ner schaukelte sich in den drei Stunden vor Spielbeginn immer
höher und keine Minute war langweilig. je mehr fans die Lazio-
Kurve betraten, desto lauter und länger wurden die Gesänge der
Tifosi. Es war eine geniale und beeindruckende Atmosphäre, wie
man sie in deutschland leider nicht mehr erleben kann. die ital-
ienischen ultras unterscheiden sich komplett von ihren deutschen
nachahmern. erstens handelt es sich hier nicht um teenager, die
plastiktüten schwenken oder 90 minuten lang auf kommandos des
Capos warten. in Rom werden zwar auch einige lieder per mikrophon
unten im block angestimmt, der großteil der gesänge ertönt jedoch
aus verschieden ecken der fankurve und, ohne scheiß, alle 25 000
fans singen mit, dazu noch viele anhänger auf der gegenseite und
der haupttribüne. und was für gesänge, ich geriet richtig ins schwärmen.
Eine italienische version von "I can't take my eyes of you" schwabbte
lautstark durchs stadion, zudem andere hits wie "Que sera, sera" oder
die verschiedenen vereinslieder von Lazio. einfach beeindruckend diese
vielzahl an verschiedenen gesängen und vor allem die lautstärke, mit
der sie zum besten gegeben werden. als die mannschaften schließlich
einliefen, fand die atmosphäre seinen höhepunkt. in beiden kurven
wurden bengalische fackeln angezündet und ein geruch machte sich
breit, der angenehme erinnerungen bei mir weckte. doch die bangalo-
fackeln waren nichts im vergleich zu der phantastischen stimmung, die
fünf Stunden im Stadion anhielt. und diese atmosphäre wurde nicht wie
in deutschland durch einen hysterischen stadionsprecher und überlaute
boxenmusik zunichte gemacht. die aufstellungen wurden nur kurz vor-
gelesen, bei den Toren wurde nur der schütze und die spielminute ge-
nannt, die stimmung und die gesänge der fans stehen in Rom ganz
klar im vordergrund. die toiletten in den kurven stinken und sehen aus,
als wären sie seit 20 jahren nicht mehr saniert worden, bier mit 5%
alkohol gibt es zu kaufen und schmeckt gut, leibesvisitationen finden
fast gar nicht statt, polizei und ordner befanden sich nur auf der gegen-
raden, um die verfeindeten fans voneinander zu trennen, der verkehr
nach der partie löste sich ohne polizei trotz 70 000 zuschauern in 0,nix
auf. es war alles ganz anders als hierzulande, es war fußballstimmung
in seiner schönsten form. die fans haben in rom rechte, von denen man
in deutschland nur träumen kann. für mich gehört jetzt jedes jahr eine
fahrt nach rom zur pflicht, damit ich noch weiß, was fußball bedeutet.
kurz vor spielbeginn gab es auf der gegengerade ein kurzes gefecht
zwischen den verfeindeten hooligans, ansonsten blieb es im stadion
friedlich. das spiel endete 3:0 für Lazio, der jubel im block war un-
beschreiblich und häme für den feind atemberaubend. so muss derby-
stimmung sein. gegen ende der partie sangen die lazio-fans, bekannt
für ihre nationalistische gesinnung, die italien-hymne. Auch hinter dem
stadion wurde nach spielschluss gesungen.

für mich hat sich der besuch dieses spiels total gelohnt. in deutschland
hab ich meine kickers, meiner meinung nach der einzig wahre kultver-
ein in deutschland(stimmung ohne vorsänger usw.) und einmal im jahr
fahr ich jetzt zu meinem zweiten Lieblingsverein nach Lazio.

Gruß David

 
   
 
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